Grandiose Kultur
Deutschland ist bekannt als das Land der Dichter und Denker. Das ist es – aber auch eines der Künstler, Filmemacher, Musiker, und Schauspieler. Wir stellen zehn kulturelle Phänomene vor, die Sie kennen sollten.
Von Ana Maria Michel
Filme
Metropolis
Fritz Langs Metropolis ist wahrscheinlich der bekannteste deutsche Stummfilm. Und das, obwohl das monumentale Werk über die Zukunftsstadt Metropolis keinen Erfolg hatte, als es 1927 ins Kino kam. Zu seiner Zeit galt der Film als teure Produktion, heute gilt sie als Meisterwerk. Die Originalversion war lange Zeit verschwunden, 2001 wurde eine Variante im UNESCO-Weltdokumentenerbe registriert. Vor zwölf Jahren wurde in Buenos Aires eine fast komplette Version gefunden.
Nirgendwo in Afrika
2003 gewann Caroline Link mit Nirgendwo in Afrika den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. Das Drama mit Juliane Köhler erzählt von einer jüdischen Familie aus Deutschland, die während der Nazi-Zeit nach Kenia flieht.
Bücher
Goethes Faust
„Da steh’ ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“: Wahrscheinlich aus keinem anderen Werk der deutschen Literatur wurde so oft zitiert wie aus Johann Wolfgang von Goethes Faust. 1808 wurde der erste Teil der Tragödie über den unzufriedenen Faust, Mephisto und das arme Gretchen veröffentlicht. Später schrieb Goethe noch einen zweiten Teil.
Der geteilte Himmel
Christa Wolf war eine der wichtigsten Schriftstellerinnen der DDR. Ihr Buch Der geteilte Himmel (1963) handelt von einem Liebespaar, dessen Beziehung zur Zeit des Mauerbaus zu Ende geht. Es machte Wolf auch im Westen bekannt.
Kunst
Der Wanderer über dem Nebelmeer
Ein Mann steht mit dem Rücken zum Betrachter auf einem Felsen, unter ihm sind Gipfel im Nebel zu sehen. Caspar David Friedrichs Der Wanderer über dem Nebelmeer (um 1817) wurde zum Symbol der deutschen Romantik.
Selbstbildnis am sechsten Hochzeitstag
Paula Modersohn-Becker suchte in ihrer Kunst nach der „großen Einfachheit der Form“. Das zeigt auch ihr Selbstbildnis am sechsten Hochzeitstag, das sie 1906 mit reduzierten Formen malte. Auf dem Bild hat sie sich selbst mit halbnacktem Körper als schwangere Frau gezeigt. Es gilt als erster Selbstakt einer Künstlerin.
Bands
Comedian Harmonists
Die Lieder der Comedian Harmonists wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ wurden zu Klassikern. Das Ensemble aus Berlin trat in den 20er- und 30er-Jahren auf. Weil drei Mitglieder des Sextetts jüdisch waren, musste es sich während des Nationalsozialismus auflösen. Der im Februar gestorbene Regisseur Joseph Vilsmaier machte 1997 einen Film über die Gruppe.
Die Fantastischen Vier
In der Anfangszeit des Hip-Hop wurde in Deutschland auf Englisch gerappt. Die Fantastischen Vier aus Stuttgart waren die ersten, die mit deutschen Texten und dem Song „Die da!?!“ Anfang der 90er-Jahre in den Charts Erfolg hatten.
Fernsehen
Loriot
„Früher war mehr Lametta“: Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, hat nicht wenige Formulierungen erfunden, die man auch heute noch kennt. Der 2011 gestorbene Karikaturist, Autor, Regisseur und Schauspieler war wie kein zweiter für feinsinnigen deutschen Humor bekannt. Oft war er mit seiner Sketch-Partnerin Evelyn Hamann vor der Kamera zu sehen, so auch in den Filmen Ödipussi und Pappa ante portas.
Dark
„Dark“ (seit 2017) war die erste deutsche Netflix-Serie. Sie ist sehr mysteriös und beginnt damit, dass in einer fiktiven deutschen Kleinstadt zwei Kinder verschwinden.
Quelle: Deutsch Perfekt